Tag der Viehzucht des Chaco


Die Viehzucht ist ein wichtiges Standbein der lokalen Wirtschaft im Chaco. Um die Wichtigkeit dieses Wirtschaftszweiges zu unterstreichen und die Arbeit aller Viehzüchter zu würdigen, wurde am 30. Juni von der Stiftung Ideagro ein Event zum Tag der Viehzucht des Chaco organisiert.

Das Event begann auf der Estancia Laguna Porá der Kooperative Fernheim. Nach einigen einleitenden Worten von Herrn Maiko Dörksen, Präsident der Stiftung Ideagro, und Herrn Wilfried Dück, Präsident der Kooperative Fernheim, richtete auch der anwesende Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Herr Moisés Bertoni, einige Worte an die zahlreichen Besucher. Zudem wurden einige Zuchtbullen der Rassen Santa Gertrudis und Brahman von Chacra Experimental der Kooperative Fernheim vorgestellt. Im Anschluss wurde eine Rundfahrt auf der Estancia in drei Gruppen veranstaltet, bei der es drei Stationen gab.

Eine Station behandelte das Thema der Wasserreserven, wo Ing. Agr. Wilbert Harder Erklärungen zu diesem Bereich gab. Das Thema Wasser ist für die allermeisten Viehzüchter ein sehr wichtiges Thema und bringt so manche Herausforderungen mit sich, vor allem in den trockenen Jahren. Dabei geht es hauptsächlich darum, genügend Wasser für die Rinder zu speichern. Auf der Estancia Laguna Porá wurden dafür Sammelflächen für Regenwasser angelegt, um selbst bei kleineren Regenfällen so viel Wasser wie möglich in den Wasserreservoirs speichern zu können. Dabei richten sich die Berechnungen für die Anlage und den Wasserverbrauch nach dem schlechtesten bekannten Jahr, um auch für zukünftige Notsituationen vorbereitet sein zu können. Laut Herrn Harder sind die Kosten in Bezug auf die Wasserversorgung in der Viehzucht besonders hoch. Schätzungsweise 20% der Investitionskosten pro Jahr auf einer Estancia gehen in die Wasserversorgung. Eine große Herausforderung auf der Estancia Laguna Porá ist zudem das salzige Grundwasser, weshalb die Wasserreservoirs nicht sehr tief sein können.

Eine weitere Station war auf einem Heufeld, wo Ing. Agr. Daniel Wiens Informationen in Bezug auf das Weidemanagement und die Futtervorräte an die Besucher weitergab. Auf der Estancia Laguna Porá wird größtenteils mit Gatton Panic als Weide gearbeitet, aber auch mit anderen Arten wie Urochloa, Estrella, Pangola, Zuri, Épica und Leucaena. Eine große Herausforderung in diesem Bereich sind hier die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten, die von Lehmböden über Sandböden bis hin zu Salzböden und Überschwemmungsgebieten reichen. Bei den Futtervorräten handelt es sich hauptsächlich um Heuballen. Dabei werden jeweils 3 Heuballen pro Rind pro Jahr gerechnet. Zudem arbeiten sie mit Maissilage, um in trockeneren Zeiten Futtervorräte zu haben.

Bei einer anderen Station ging es um die Viehzucht auf der Estancia Laguna Porá. Hier erklärte Dr. Georg Bench, wie hier die Genetik und die Kreuzungen gehandhabt werden. Gearbeitet wird auf der Estancia mit den Rassen Hereford, Braford, Brahman, Brangus und Santa Gertrudis, wobei für die Kreuzung das System „tricross rotativo“ angewandt wird. Dabei handelt es sich um die kreisförmige und geordnete Kombination dreier verschiedener Rassen. Durch die Kreuzung verschiedener Rassen sollen die starken Merkmale einer Rasse mit denen einer anderen Rasse ergänzt werden.

Am Abend fand anschließend auf dem Gelände von Pioneros del Chaco ein sozialer Abend statt, bei dem der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Herr Moisés Bertoni, der Abgeordnete Edwin Reimer, der Gouverneur von Boquerón, die Bürgermeister von Filadelfia, Boquerón und Loma Plata, die Präsidenten der drei Kooperativen Fernheim, Neuland und Chortitzer und weitere regionale und nationale Autoritäten zugegen waren.

Herr Maiko Dörksen betonte hier die Wichtigkeit der Viehzucht für den Chaco und die Wirtschaft und dass dieser Tag zu Ehren der Viehzüchter aus dem Chaco gefeiert wird. Laut Herrn Dörksen wurde auf Initiative vom Abgeordneten Edwin Reimer ein Gesetzesentwurf eingereicht, um offiziell den letzten Freitag im Juni als „Nationalen Tag der Viehzucht des Chaco“ erklären zu lassen. Dieser Gesetzesentwurf wurde bereits von beiden Kammern angenommen und befindet sich nun zur Unterschrift beim Präsidenten von Paraguay, Herrn Mario Abdo Benitez. Mit seiner Unterschrift wird dieser Tag als gesetzlicher Gedenktag erklärt. Im Anschluss an die Worte des Leiters vom Oberschulzenrat, Dr. Alfred Bartel, Präsident der Kooperative Neuland, und Herrn Darío Medina, Gouverneur von Boquerón, berichtete der Abgeordnete Edwin Reimer kurz über die Entstehung des von ihm eingereichten Gesetzesentwurfes. Der Abend wurde mit einem leckeren Asado für alle Anwesenden und guter Musik abgerundet.











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