Neue Informationen zur Stromversorgung

 
In den letzten Monaten ist es häufiger zu Stromausfällen im zentralen Chaco gekommen. Zum einen werden die Leitungen und Transformatoren an den heißen Tagen ganz besonders belastet, da der Stromkonsum an diesen Tagen bedeutend höher ist als an kühleren Tagen. Aber es gibt auch andere Gründe für die Stromausfälle, die oft ganz unabhängig voneinander sind, wie zum Beispiel Blechplatten oder Äste die durch Unwetter in Ostparaguay in den Leitungen der nationalen Stromverwaltung ANDE fliegen und einen Kurzschluss verursachen.
Der Strom gelangt in den zentralen Chaco über die Hochspannungsleitung von 220.000 Volt (220 kV) von Itaipu, über Horqueta und Vallemí nach Loma Plata. Diese Leitung wurde 1998 in Betrieb genommen. Von Loma Plata geht eine 66 kV Leitung über Filadelfia bis Mariscal Estigarribia, an der auch die Kooperative Fernheim seit 2011 ihre eigene Umspannstation angeschlossen hat. Die Hochspannleitung von 220 kV kommt momentan bei 75 Mega Watt (MW) an ihren Grenzen. Wenn sie mehr belastet wird, fällt die Spannung soweit, dass die Umspannstationen durch ihre Schutzschaltung ausfallen. Um dieses zu verhindern und die Spannung stabil zu halten, produzieren die 3 Kooperativen Strom mit den Dieselgeneratoren, wenn die Spannung zu fallen droht. Bei extrem heißen Tagen wie wir sie im Oktober hatten, ist der gesamte Strombedarf im zentralen Chaco aber bei über 85 MW. Das bedeutet, dass mindestens 10 MW von den Kooperativen produziert werden müssen. Allerdings werden momentan in Horqueta und Mariscal Estigarribia von ANDE einige Kondensatoren eingerichtet, die die Leistung etwas erhöhen sollen. Wir erhoffen uns dadurch, dass sich die Situation für den Sommer verbessert.
ANDE ist auch dabei eine neue 220 kV Leitung von Villa Hayes über Concepción und Pozo Colorado zu bauen. Es wird aber noch 2 - 3 Jahre brauchen, bis diese neue Leitung fertig gestellt sein wird. Voraussichtlich werden wir in den nächsten 2 Jahren für die heißen Sommertage nicht immer genügend Strom von ANDE bekommen und daher auch weiter zusätzlich mit Generatoren und Solaranlage Strom produzieren müssen um nicht Ausfälle zu haben. Sehr hilfreich ist auch, wenn an extrem heißen Tagen zwischen 11:00 und 16:00 Uhr alle etwas Strom sparen, nämlich dadurch, dass man den Gebrauch von Klimaanlagen reduziert.
 
Notstromversorgung
Die Kooperative hat 6 Dieselgeneratoren von insgesamt 5,4 MW für die Notstromversorgung. Der letzte Generator wurde vor 13 Jahren gekauft. Mit dieser Leistung können an heißen Tagen aber nur die Betriebe der Kooperative und der Asociación bedient werden. Der Strombedarf der Betriebe und der verschieden Stadteile ist in den letzten Jahren so viel gewachsen, dass es bei Temperaturen über 40°, wo der Gesamtbedarf bei ca. 24 MW liegt nicht mehr möglich ist, auch nur einen Stadtteil zusätzlich zu bedienen.  Bei kühlem Wetter an einem Wochenende, wo der Gesamtbedarf bei 7 MW liegt, können wir jedoch ca. 75% aller Anschlüsse damit gleichzeitig bedienen.
Wir brauchen für die nächsten Jahre mindestens 2 MW zusätzlich in Generatoren oder mehr Solarenergie, damit wir die Spannung bei den Lastspitzen halten können. Dadurch werden wir die Ausfälle reduzieren können, aber es wird immer noch keine Notstromversorgung für die ganze Stadt sein. Eine Herausforderung ist es, einen passenden Platz für die zusätzlichen Generatoren zu finden, da beim Industriewerk kein geeigneter Platz dafür ist.
Der Gebrauch der Generatoren ist auch mit hohen Kosten verbunden. Nur in den letzten 2 Monaten haben wir ca. 70.000 Liter Diesel verbrannt.
 
Solaranlage
Die Solaranlage ist nun 12 Monate in Funktion und wir haben in dieser Zeit insgesamt 1.670.000 kWh produzieren können. Diese Energieproduktion entspricht den gesamten Strombedarf von 235 Haushalten unserer Kunden (Durchschnittverbrauch bei 7.120 kWh pro Jahr). Die Anlage wurde 2-mal sauber gewaschen, da sich viel Staub gesammelt hatte und die Produktion dadurch beeinträchtigt wurde. Nach dem waschen steigt die Produktion etwa um 11 %. an
Insgesamt haben wir von ANDE in diesem Zeitrahmen 87.157.274 kWh eingekauft, so dass die Solarproduktion 1,9% von dem Strombedarf abgedeckt hat.
Finanziell gesehen, hat die Solaranlage uns im ersten Jahr folgende Einsparungen gebracht:
 

Einsparung Energie

280.000.000 gs.

Einsparung Leistungsgrenze

200.000.000 gs.

Einsparung Diesel

  80.000.000 gs.

Total

560.000.000 gs.

  
Diese Einsparungen decken zwar die Kosten der Abschreibung und des Unterhalts, aber nicht die zusätzlichen Finanzierungskosten.
Immer wieder werden wir von Personen gefragt ob sie sich einen Generator anlegen sollten. Wer keinen Stromausfall dulden kann, sollte sich einen eigenen Generator anschaffen, denn Stromausfälle wird es immer wieder geben. Allerdings glauben wir, dass diese bedeutend seltener sein werden, wenn die zweite 220 kV Leitung der ANDE erst in Betrieb ist.
Weiter werden wir auch immer häufiger gefragt, ob man sich auch privat eine Solaranlage aufbauen kann und wenn ja, ob man den überschussigen Strom dann in unserem Stromnetz einspeisen könnte. Das sind berechtigte Fragen die wir momentan analysieren.  Zum einen muss es technisch nicht unsere Dienstleistung beeinträchtigen oder gefährden und zum anderen muss es auch gesetzlich vertretbar sein. Wir werden bald mehr Informationen dazu geben können.
Die Daten und Informationen gab der Betriebsleiter für Redes y Servicios, Sandro Wiens

Solaranlage


Stromgeneratoren 

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