Reise nach USA
Im vergangenen Mai fand in Covington,
Kentucky, USA der „XXV International Grassland Congress“ statt, ein
internationaler Kongress zum Thema Weideland. Dabei handelt es sich um ein
weltweites Treffen von führenden Wissenschaftlern, Studenten,
Industrievertretern, Beratern und Primärproduzenten, die alle 3 bis 5 Jahre
zusammenkommen, um ihre Forschungsergebnisse und Erfahrungen auszutauschen. Der
Kongress fördert den Informationsaustausch über alle Aspekte des natürlichen
und kultivierten Weidelandes und der Futterpflanzen zum Nutzen der Menschheit,
einschließlich der nachhaltigen Entwicklung, der Nahrungsmittelproduktion und
der Erhaltung der Artenvielfalt.
In diesem Jahr fand der International
Grassland Congress vom 14. bis zum 19. Mai statt, bei dem der Agraringenieur Daniel
Wiens vom ATF der Kooperative Fernheim dabei war. Insgesamt nahmen rund 700
Personen aus etwa 60 Ländern daran teil.
Bei diesem Kongress gab es verschiedene
Vorträge, in denen Forscher und Studenten ihre Erfahrungen und
Forschungsergebnisse mitteilen konnten und im Anschluss gab es jeweils Zeit für
Diskussionen und Austausch. In verschiedenen Räumen des Kongresszentrums wurden
diverse Themen präsentiert, wie zum Beispiel Gräser für Pferde, Technologie in
der Beweidung, Stromdraht, Kräuter- und Sträucher-Bekämpfung, Vergiftung in
verschiedenen Weidearten usw. An einem Tag fand eine Exkursion statt, bei der
die Teilnehmer sich verschiedene Viehbetriebe und die Fleischproduktion in
Ohio, Indiana und Kentucky anschauen konnten.
Sehr interessant war für Herrn Wiens der
Austausch mit Technikern und Forschern aus den Regionen wie Australien,
Südafrika und den Nachbarländern Paraguays, da diese Regionen ähnliche
Verhältnisse und Herausforderungen aufweisen wie Paraguay. Hier konnte er
wertvolle Informationen, Empfehlungen und Kontakte sammeln.
Laut Herrn Wiens war er positiv
überrascht, dass weltweite Organisationen die Beweidung und die Wiederkäuer für
sehr wichtig erklären. Selbst die Vereinten Nationen (UN) haben bereits das
Jahr 2026 als Internationales Jahr der Weidelandschaften und Hirten erklärt in
Anerkennung der Tatsache, dass die Weidewirtschaft eine dynamische und
wandlungsfähige Lebensgrundlage darstellt, die mit den verschiedenen
Ökosystemen, Kulturen, Identitäten, traditionellem Wissen und historischen
Erfahrungen im Zusammenleben mit der Natur verbunden ist und dass gesunde
Weideflächen von entscheidender Bedeutung sind, um zu wirtschaftlichem
Wachstum, widerstandsfähigen Lebensgrundlagen und einer nachhaltigen Entwicklung
der Weidewirtschaft beizutragen[1]. Dadurch wird die Weide-
und Viehwirtschaft in ein positiveres Licht gerückt.
Es zeigten sich bei diesem Kongress auch
etwas die unterschiedlichen Schwerpunkte der Länder in Bezug auf die
Weidewirtschaft. Die Nordländer setzen ihre Schwerpunkte eher in den Bereichen
der Forschung, des Klimawandels und der ökologischen Produktion, wohingegen die
Südländer schwerpunktmäßig eher Richtung Produktivität und Profit der
Viehzüchter gehen.
Für Herrn Wiens war es wichtig zu hören,
dass sehr gezielt betont wurde, dass die Beweidung präziser werden muss und
dass die Weide besser genutzt werden sollte durch Intensivierung und
Heubetriebe, wie es auch schon auf so manchen Viehbetrieben im Chaco gemacht
wird. Neue Gräser sollten weiter nur attraktiv bleiben für die Zonen, wo
Betriebe nicht so produktiv sein können mit den aktuellen und bekannten Arten.
Außerdem konnte Herr Wiens feststellen, dass Ameisen und Schaumkäfer nur in
Paraguay und den Nachbarsländern eine Herausforderung darstellen, weshalb es
diesbezüglich weltweit auch nur wenig Forschung gibt.
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