Treffen mit den neu gewählten Autoritäten des Chaco
Dieses Treffen fand am 7. Juli in den Räumlichkeiten der ASCIM in der
Indianersiedlung Yalve Sanga statt, bei dem, unter anderem, die Oberschulzen
der drei Kolonien Fernheim, Neuland und Menno und die meisten der eingeladenen Autoritäten
zugegen waren. Der Ort für dieses Treffen bot sich an, damit die Gäste bei
dieser Gelegenheit Yalve Sanga und die Arbeit unter den Indianern kennenlernen konnten.
Das erste Thema auf dem Programm bezog sich auf die Vorwürfe der Zwangs-
und Kinderarbeit in der Region. Zur Zeit werden von der Internationalen
Arbeitsorganisation (IAO) wieder Untersuchungen in diesem Bereich im
zentralen Chaco durchgeführt. Herr Holger Bergen, der im Auftrag der ACOMEPA
sich mit diesem Thema beschäftigt und die Kolonien darin berät, brachte
diesbezüglich einige Informationen, woraufhin es im Anschluss eine
Diskussionsrunde gab.
Weiter ging es um das Thema der Sicherheit im zentralen Chaco, ganz konkret
um die Sicherheit der Bewohner und der Produktionsbetriebe im Chaco, wobei
unter anderem auch die Viehdiebstähle und Straßensperren angesprochen wurden.
Jede Kooperative hat ihre eigene interne Sicherheitsgruppe und zusätzlich gibt
es die Sicherheitsgruppe von Boquerón, dessen Leiter, Herr Helmut Adrian, kurz
darüber informierte, wie es im Bereich der Sicherheit im Moment aussieht und
welche Herausforderungen es in diesem Gebiet gibt.
Ein drittes Thema drehte sich um die indigenen Gemeinschaften im Kontext
der integralen Entwicklung. Dazu berichtete Herr Willy Franz, Leiter der ASCIM,
über bestehende Programme, Arbeitsmodelle und Erfahrungen der ASCIM, um den
anwesenden Personen einen Einblick in die Arbeit mit den Indianern zu geben. Auch
kam zur Sprache, wie es mit INDI weiter laufen soll, da die Kolonien auch immer
wieder um Rat gefragt werden.
Als nächstes ging es um die Umwelt und die Umweltanpassung. Die drei
Kooperativen Fernheim, Neuland und Chortitzer sind zur Zeit in einem Prozess
der Umweltanpassung ihrer Ländereien, worüber Herr Stefan Isaak, Forstingenieur
vom Beratungsdienst Neuland, detailliert berichtete. Auch wurde über die
Herausforderungen in diesem Gebiet gesprochen.
Das letzte Thema auf dem Programm waren die Bereiche Wasser, Strom und Gas,
wo Informationen ausgetauscht und diskutiert wurden. Unter anderem kam das
Vorhaben zur Gasförderung im Chaco zur Sprache, aber auch die große
Stromproblematik, da der Strom für den Chaco knapp und dringend mehr Strom
benötigt wird. Beim Thema Wasser waren sich alle einig, dass alle gemeinsam an
einem Strang ziehen müssen, um das Grundwasserproblem im Chaco zu lösen, da das
Aquädukt nicht funktioniert.
Anschließend lud der Oberschulzenrat die geladenen Gäste zum Abendessen ein, wo es weiterhin einen guten Austausch gab. Laut Herrn Wilfried Dück, Präsident der Kooperative Fernheim, konnten die gesetzten Ziele für dieses Treffen erreicht werden. Auch die neu gewählten Autoritäten äußerten sich sehr positiv über diese Form des Informationsaustausches und es wird beabsichtigt, dies auch in Zukunft zu pflegen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen