Mennonitische Lehrertagung 2025 – Austausch, Impulse und Gemeinschaft
Vom 9. bis 11. Juli fand in der Kolonie Friesland die Mennonitische Lehrertagung statt. Die Veranstaltung, organisiert von der Allgemeinen Schulbehörde, wird alle drei Jahre durchgeführt und wechselt dabei zwischen dem Chaco und Ostparaguay. In diesem Jahr nahmen rund 320 Lehrkräfte der mennonitischen Schulen Paraguays teil.
Die Tagung bot eine ausgewogene Mischung aus Plenarveranstaltungen, Workshops, persönlichem Austausch und gemeinsamen Mahlzeiten. Besonders die Plenarvorträge hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Den Auftakt machte Eduard Friesen aus Menno mit einem Beitrag zu den Schleitheimer Artikeln von 1527 und deren Bedeutung für das heutige mennonitische Verständnis von Christsein. Anschließend sprach Ricardo Rodriguez aus Chile über die Themen „Reinterpretación de los programas de educación“ und „Cosmovisión bíblica de la educación“. Den Abschluss bildete Ivo Ovelar von der Evangelischen Universität in Asunción mit einem Vortrag über „Inteligencia artificial y la educación“.
Ronald Unruh, Schulrat von Fernheim, hob in seinem Bericht besonders die Impulse von Ricardo Rodriguez hervor. So habe dieser betont:
„Wie wir heute unsere Kinder und Jugendlichen erziehen, so wird die Zukunft der Gesellschaft sein.“
Rodriguez verwies auf Jesus als Lehrer, der „zuerst handelte und danach lehrte“, und beschrieb den Paradigmenwechsel, den Christus herbeigeführt habe – etwa durch Aussagen wie „Liebe deine Feinde“ oder Heilungen am Sabbat. Laut Rodriguez brauchen solche tiefgreifenden Veränderungen Zeit. Zudem kritisierte er, dass im Unterricht häufig die Zeit vor Christus (antes de Cristo) und nach Christus (después de Cristo) behandelt werde, während die Zeit Christi (el tiempo de Cristo) selbst wenig Beachtung finde.
Besonders eindrücklich sei seine Aussage gewesen, dass „Bildung ein Akt der Anbetung ist“ und „Bildung das Weitergeben des Lebens bedeutet.“
Die Lehrertagung war ein voller Erfolg – mit stimmigen Inhalten, guter Organisation, hervorragender Bewirtung und vielen bereichernden Begegnungen.
Im Namen der Fernheimer Lehrer, bedankte sich Ronald Unruh bei dem Gastgeber Friesland und das gesamte Organisationsteam für ihren großen Einsatz und die gastfreundliche Atmosphäre. Auch der Fernheimer Lehrerverein blickt dankbar auf diese gelungene Veranstaltung zurück – nicht zuletzt für die Bewahrung auf der langen An- und Rückreise.
Ergänzend zu den Vorträgen bot die Tagung auch ein vielseitiges Workshop-Angebot für die Lehrkräfte. In drei Workshop-Blöcken standen über 40 praxisnahe Seminare zur Auswahl. Die Themenpalette reichte von Didaktik und Digitalisierung über sozial-emotionales Lernen bis hin zu geistlicher Bildung. Besonders geschätzt wurde dabei der kollegiale Austausch auf Augenhöhe. Das ging aus dem Bericht des Leiters der Allgemeinen Schulbehörde ACOMEPA, Eldon Wiebe, hervor. Er führte auch die Liste auf, der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aus den jeweiligen Kolonien, bzw. Orten:
- Menno: 146 Teilnehmer
- Fernheim: 75 Teilnehmer
- Neuland: 43 Teilnehmer
- Volendam: 20 Teilnehmer
- Friesland: 22 Teilnehmer
- Concordia: 9 Teilnehmer
(Text: bfe mit Informationen von Ronald Unruh und Eldon Wiebe, Fotos: Kommunikationsabteilung Friesland)
Lea los informes en español: InfoFernheim
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